Psychische Krise oder psychiatrischer Notfall
In einem psychiatrischen Notfall braucht es eine schnelle Hilfe. Deshalb zögern Sie im Notfall nicht, eine der unten genannten Notfallnummern anzurufen!
Auch im Umgang mit einer akuten psychischen Krise können Sie rund um die Uhr telefonische Krisendienste nutzen – siehe unten. Daneben habe ich einige Vorschläge aufgelistet, wie Sie sich im akuten Fall selbst etwas stabilisieren können.
Was ist ein psychiatrischer Notfall?
Ein psychiatrischer Notfall bedeutet die Lebensgefahr eines Menschen durch:
• Selbstgefährdung: Sie planen oder sind gerade dabei, sich selbst etwas anzutun oder sich das Leben zu nehmen, haben also Suizidgedanken oder sind akut suizidal
• Fremdgefährdung: ein anderer Mensch plant oder ist dabei, Ihnen oder jemand anderem aus psychischen Gründen etwas anzutun
• Halluzinationen und Wahnvorstellungen: ein Mensch hört Stimmen oder sieht Dinge/ „Zeichen“, die in der Realität nicht vorhanden sind. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass der betroffene Mensch nicht davon überzeugt werden kann, dass seine Wahrnehmung nicht mit der Realität übereinstimmt!
Was können Sie tun bei einem psychiatrischen Notfall?
Nutzen Sie die folgenden Notfallnummern:
• Bei Selbstgefährdung:
◦ Uniklinik Freiburg – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (erreichbar 24h), Hauptstr. 5, 79104 Freiburg. Für Notfälle steht ein/e diensthabende/r Arzt/Ärztin zur Verfügung:
▪ 8:00 ‐ 16:30 Uhr: Psychiatrische Ambulanz – Tel.: 0761 270-65500
▪ Außerhalb dieser Zeiten über die Pforte – Tel.: 0761 270-65010
◦ Notarzt & Rettungsdienst – Tel.: 112
◦ Ärztlicher Bereitschafts- und Notfalldienst – Tel.: 116117
• Bei Fremdgefährdung:
◦ Polizei – Tel.: 110
• Bei Halluzinationen und Wahnvorstellungen:
◦ Uniklinik Freiburg – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (erreichbar 24h), Hauptstr. 5, 79104 Freiburg.
▪ 8:00 ‐ 16:30 Uhr: Psychiatrische Ambulanz – Tel.: 0761 270-65500
▪ Außerhalb dieser Zeiten über die Pforte – Tel.: 0761 270-65010
◦ Notarzt & Rettungsdienst – Tel.: 112
◦ wenn jemand eine Gefahr für andere oder sich selbst ist: Polizei – Tel.: 110
Was ist eine akute psychische Krise?
Mit einer akuten psychischen Krise ist ein Erleben gemeint, das sich für den betroffenen Menschen psychisch-emotional äußerst belastend anfühlt. Hierbei stehen vor allem Emotionen von starker Angst oder Panik, Traurigkeit/ Trauer, Verzweiflung, innerer Leere oder hoher innerer Anspannung im Vordergrund. Diese Emotionen wirken so stark, dass sie gefühlt „Macht über einen selbst“ haben, sodass man den Eindruck hat, den Gefühlen ausgeliefert zu sein.
Und was können Sie selbst tun im Umgang mit einer psychischen Krise? In einer psychischen Krise geht es darum, wieder die Macht über sich selbst zu bekommen, und wieder „Boden unter den Füßen“ zu finden.
Auch wenn es sich in solchen Situationen nicht so anfühlt, können Sie sicher sein, dass mithilfe von anderen Menschen oder durch bestimmte Strategien und Techniken diese akute Krise beendet oder zumindest vorübergehend gelindert werden kann.
Nichts wird für immer so bleiben, wie es sich jetzt gerade anfühlt!
Auch in einer akuten psychischen Krise können Sie rund um die Uhr spezialisierte telefonische Krisendienste erreichen. Daneben habe ich Ihnen einige Vorschläge zur psychischen Stabilisierung aufgelistet, die Sie selbst durchführen können.
Telefonische Krisendienste bei psychischen Krisen
Erlauben Sie sich, Hilfe anzunehmen! Hier sind einige Telefonnummern, die Sie in einer akuten Krise nutzen können:
• Telefonseelsorge – telefonisch 24h anonym und kostenlos erreichbar
unter Tel.: 0800 – 1110111 oder 0800 – 1110222
• Arbeitskreis Leben e.V. Freiburg – bei Lebenskrisen und Selbsttötungsgefahr – telefonisch erreichbar Montag, Mittwoch, Freitag: 10-13 Uhr, Dienstag und Donnerstag: 14-16 Uhr unter Tel.: 0761- 3 33 88
Strategien zur Selbststeuerung und psychischen Stabilisierung in einer psychischen Krise
Hier ist natürlich jeder Mensch anders. Nicht jedem hilft die gleiche Strategie. Jedoch helfen vielen Menschen diese einfachen, aber häufig sehr wirksamen Strategien und Techniken, um sich in einer akuten Krise wieder etwas zu stabilisieren und wieder handlungsfähig zu werden. Probieren Sie einfach etwas aus:
• einen vertrauten Menschen anrufen
• spazieren gehen
• eine warme oder kalte Dusche nehmen
• 10 Mal tief ausatmen und einatmen – das Ausatmen soll doppelt so lange dauern wie das Einatmen!
• in der Wohnung umhergehen und dabei den Kontakt zum Boden unter den Füßen spüren
• hüpfen und springen und den Körper „ausschütteln“, dabei kraftvoll Ausatmen
• sich ein leckeres Getränk zubereiten (ohne Alkohol!)
• etwas leckeres essen
• Malen oder zeichnen (z.B. auch Mandala ausmalen)
• Musik hören
• Gedanken aufschreiben
• …
Vielleicht fallen Ihnen auch andere Ideen ein, die Ihnen früher in Krisensituationen schon gut getan haben…
Für eine weitere Unterstützung in Ihrer aktuellen Krise können Sie mich gerne kontaktieren.